Durch die lange Einnahme von Schmerzmitteln bin ich abhängig geworden und musste 1998 einen Entzug machen, der auch erfolgreich war. Es dauerte aber nicht sehr lange, da entdeckte ich den Alkohol als Ausweichdroge. Daher habe ich 2001 noch einen Entzug gemacht. Danach ging es ca. zwei Jahre gut, bis ich dann wieder rückfällig wurde. Dieses Mal wurde es immer schlimmer. Zum Schluss habe ich fast täglich zwei Flaschen Schnaps getrunken. Nach einiger Zeit kamen dann die Auswirkungen.
Meine Familie und Freunde wollten nichts oder nicht mehr viel mit mir zu tun haben, ich hatte Schulden und am schlimmsten waren die körperlichen Beschwerden. 2008 entschloss ich mich zu einer weiteren Therapie, diesmal einer Langzeittherapie. Diese dauerte vier Monate und hat mir sehr gut getan.
Trotz einiger Schwierigkeiten bin ich bis zum heutigen Tage „trocken“ geblieben. Schon vor der Therapie bin ich in eine Gruppe gegangen - www.die-gruppe.eu - aber nur sporadisch und auch nicht sehr gerne, da ich keinen Sinn darin sah. Seit Ende der letzten Therapie, gehe ich gerne und regelmäßig in die Gruppe und es bringt mir sehr viel. Da ich mich schon immer für den PC und das Internet interessiert habe, habe ich mich 2009 mit Grafik- und Webdesign selbständig gemacht. Dieser Schritt war nicht einfach. Am Anfang ging es nur sehr langsam voran, aber mittlerweile wird es besser.
2011 habe ich einen Lehrgang zum Suchthelfer angefangen. Dieser läuft über 8 Wochenenden (8 Monate). Am 11.05.2012 begann das letzte Schulungswochenende. Einerseits bin ich froh, wenn ich fertig bin, aber andererseits werde ich diese Treffen sehr vermissen. Nach so langer Zeit kommt man sich einfach näher und einige Ereignisse verbinden auch. Aber leider hat alles einmal ein Ende. Nun ist die Schulung vorbei, einerseits bin ich froh, andererseits wieder nicht. Der Abschied von den Teilnehmern und den Therapeuten war nicht einfach, man hat einen ganz anderen Bezug zu diesen Leuten. Sie kennen fast Dein ganzes Leben und haben mir bei manchen Problemen mit gutem Rat zur Seite gestanden.
Am 08.07.2020 hatte ich unerwartet einen Vorderwand-Herzinfarkt, deswegen wurde im Deggendorfer Krankenhaus eine Ader mit einem Ballon geweitet und ein Stent gesetzt.
Zwei Wochen nach dem Krankenhaus kam ich für vier Wochen nach Bernried am Starnberger See (Klinik Höhenried) auf REHA.
Den Führerschein habe ich auch wieder gemacht, darüber bin ich sehr froh, endlich bin ich nicht mehr von anderen abhängig und kann hin fahren, wohin ich will.